Die Entstehung der Ehrengarde

Auszug aus der Vereinschronik , zusammengestellt von Ehrenpräsident Julius Wilhalm anlässlich des 60. Geburtstags der Ehrengarde 1973:
Nach der Chronik des Bürgerschützenvereins kamen im Jahre 1913 die ersten Bestrebungen auf, ein besondere Schützengarde, die Ehrengarde zu bilden. Das Jahr 193 ist als das Gründungsjahr der Ehrengarde anzusehen, wenngleich auch erst im in der Niederschrift über die Generalversammlung am 29.März 1914 der Vereinschronist Franz Ortkras die Gründung der Ehrengarde wie folgt erwähnt: „Es wurde dann och in Antrag gebracht, eine Schützengarde in Stärke von 12 Mann beim Schützenfest zu bilden. Der Antrag wurde in der Versammlung angenommen. Dem Vorstand wurde übertragen, das Weitere zur Einführung dieser Schützengarde zu veranlassen.“
Weiterhin besagt das Vereinsprotokoll vom 27.06.1914: „Die Einführung einer Ehrengarde in Stärke von acht Mann und einem Führer wird beschlossen. Den Führer können die Herren, die die Ehrengarde bilden, aus ihrer Mitte wählen. „
Zum Schützenfest des Jahres 1914 marschierte erstmalig die Garde in der Stärke von acht Schützen und einem Führer unter dem Kommando von Wilhelm Linnenbank auf.  Wie schwer die Einkleidung vonstattenging, wussten die Mitbegründer Enrst Jäger und Franz Teeke zu berichten. Aus den Altbeständen der Bückeburger Jäger  wurden die weißen Hosen beschafft. Die übrigen Monturen erfolgten aus Ersparnissen der jungen Ehrengardisten. 
 
Die Ehrengarde im Gründungsjahr  Wilhelm Linnenbank, H. Künnemann, Antonius Brentrup, H. Wilhalm, Franz Teeke, G. Gottschalk, Ernst Jäger, Hermann Gottemeyer, H. Kraßmöller (von links)

 
 
Der Erste Weltkrieg brachte das Vereinsleben der Schützen und der Gardisten zum Erliegen, weil fast alle Vereinsmitglieder zum Kriegsdienst einrückten. Am 27. Juli 1919 wurde nach Mitteilung des Vereinschronisten Franz Ortkras beschlossen, das erste Schützenfest nach dem Krieg am 31.August 1919 im Gasthof Wilhalm abzuhalten. Weiterhin wurde festgelegt, auch wieder eine Ehrengarde aufzustellen. Die Leitung übernahm wieder Wilhelm Linnenbank, der später von Heinrich Westermann abgelöst wurde. In den Jahren 1924 bis 1929 war Franz Teeke Kommender der Garde. Hiernach leitete für einige Jahre Paul Poppenborg die Ehrengarde. Sein Nachfolger wurde Ludwig Mussenbrock, der die Garde bis zum Ausbruch der Zweiten Weltkriegs führte.
Wären des Krieges von 1939 bis 1945 ruhte wieder das Vereinsleben. Der Vorstand des BSV hielt mit Unterstützung  des Königspaares Karl Leismann und Getrud Gottemeier jedoch laufend Verbindung durch Briefsendungen und Liebesgabenpakete zu den zum Kriegsdienst eingezogenen Vereinsmitgliedern .
Auf Wunsch zahlreicher Bürger hat der damalige Bürgermeister Anton Buchmann die bisherigen Mitglieder zu einer Versammlung am 30. Januar 1949 eingeladen, um das Vereinsleben wieder zu aktivieren. Aufgrund der maßgebenden Bestimmungen der Besatzungsmacht kam zunächst die Neugründung unter dem Namen „Bürgerverein“ zustande. Später, im Jahre 1958, wurde der Vereins unter der Namensführung „Bürgerschützenverein Harsewinkel von 1845 e.V.“ ins Vereinsregister eingetragen. 
Mit der Neugründung 1949 des Vereins wurde auch die Ehrengarde wieder ins Leben gerufen. Erster Kommandeur war Aloys Petermann, der die Garde bis zum Jahr 1970 führte.